Birgit Schlieps

Mittwoch, 9. April 2025 um 18 Uhr

Das Gespräch findet in der Ausstellung der Künstlerin in der Zwinger Galerie statt.


Birgit Schlieps, Powidoki, 2025, Installationsansicht Zwinger Galerie, 
Foto: Birgit Schlieps / VG Bild- Kunst Bonn


Die Ausstellung POWIDOKI. NACHBILDER ZWISCHEN DEN BRUCHLINIEN DER GESCHICHTE  der Künstlerin Birgit Schlieps besteht aus Fotografien, die in einem Zeitraum von vier Jahren in der polnischen Stadt Szczecin entstanden sind. Im Sinne des New Topographic Movement zeigen die Bilder urbane Landschaften mit weltkriegsbedingten Leerstellen sowie modernistischen und aktuellen kapitalistischen Einprägungen.
Das Display in der Galerie inszeniert die Fotografien als Bestandteil eines Interieurs, als eine innere Landschaft in der Auseinandersetzung mit dem polnischen Maler und Theoretiker Władysław Strzemiński sowie der russischen Bildhauerin Katarzyna Kobro, die bis Anfang der 1950er Jahre in Łódź tätig waren und dort 1931 innerhalb der Künstler*innengruppe a.r. eine internationale Sammlung moderner Kunst etablierten.

Die Referenzen zwischen der Fotografie und ihren Arbeiten ergeben sich in den Prozessen des Sichtbarmachens, des Zeigens und in der visuellen Erfahrung. Großformate alternieren mit kleinformatigen Serien und unterschiedlichen Cut-ups auf minimalistischen Wandgestaltungen, die die architektonische Struktur des Raumes unterschwellig wahrnehmbar ins Wanken bringen.


www.birgitschlieps.de


Andrea Pichl

Donnerstag, 27. März 2025 um 18 Uhr

Das Gespräch findet in der Ausstellung der Künstlerin im Hamburger Bahnhof statt.



Andrea Pichl, Wertewirtchaft, 2024, Installationsansicht © Andrea Pichl / VG Bild-Kunst,
Bonn 2024 / Nationalgalerie – Staatliche Museen zu Berlin, 
Foto: Jacopo La Forgia


Für die Ausstellung Wertewirtschaft entwickelte Andrea Pichl eine architektonische Installation, die sich mit dem wirtschaftlichen Transfer zwischen West- und Ostdeutschland und der Transformation nach 1989 auseinandersetzt. Das Publikum spielt eine Rolle in dem inszenierten Szenario, das alltägliche, weitgehend standardisierte und massenproduzierte Bauteile und Objekte einbezieht. Pichl löst Gegenstände und Räume aus ihrem ursprünglichen Kontext heraus, hinterfragt sie und fragt, welches Menschenbild und welche Vorstellung von gesellschaftlichem Zusammenleben ihnen innewohnen. Wie manifestieren sich unsichtbare Strukturen wie staatliche Macht, Kapitalströme und historische Umbrüche? Wo endet die öffentliche Sphäre und wo beginnt die private? 

Die Künstlerin setzt sich kritisch mit postmoderner Architektur und Design auseinander. Das betrifft soziale Wohnanlagen ebenso wie Gitter, Zäune und dekorative Elemente im Außenraum sowie Türen, Textilien und Teppiche im Innenraum. Diese anonym gestalteten Formen definieren, formen oder grenzen den Raum ab, sind aber in ihrer Unauffälligkeit kaum wahrnehmbar. Auf der Grundlage von Recherchen fertigt Pichl Installationen, Zeichnungen und Fotografien an. Mit Strategien der Aneignung und Übertragung lenkt der Künstler den Blick des Betrachters auf einzelne Bestandteile, Fragmente und Ausschnitte.

(Textauszug, Website Hamburger Bahnhof, Berlin)

www.andreapichl.com