Astrid Busch

Mittwoch, den 05.06.2019 um 20.30 Uhr


Astrid Busch, Hyperloop, 2019, 
Installationsansicht DB Museum Nürnberg


Basis für meine künstlerische Arbeit im allgemeinen ist die Auseinandersetzung mit Orten, die mich aufgrund ihrer architektonischen, historischen und sozialen Kontexte interessieren. Ich untersuche und reflektiere dabei ihre verschiedenen architektonischen und historischen Ebenen und Erinnerungsstrukturen. Durch die Dichte der Fragmente wird das Reale segmentiert und in neue Zusammenhänge gestellt. Meine Installationen sind offen für Einflüsse aus Architekturgeschichte, Film, Literatur oder auch Musik. Wandgroße Fotografien, Fotoobjekte und Videoinstallationen, deren Grundlage im Studio gebaute Objekte aus verschiedenen, sowohl gefundenen, wie eigens hergestellten Materialien sind, treten in einen Dialog mit dem realen Raum, erweitern und transformieren ihn.

Mein Interesse gilt den wechselseitigen Bezügen von Fotografie, Video und Projektion im Raum im Zusammenhang mit ortsspezifischen Interventionen. Analoge und digitale Techniken agieren im Wechselspiel. Die Vielfalt der Medien und das Verwenden unterschiedlichster Materialien führt zu einer Intermedialität meiner fotografischen Praxis. Die Stadt als Ort im andauernden Prozess der Bewegung und Veränderung findet eine Umsetzung in meinen multimedialen Rauminszenierungen. Durch Projektionen versetze ich meine Bilder in immer wieder neue Konstellationen und Erscheinungsformen. Dabei wird der architektonische Entwurf als interdisziplinärer Prozess verstanden und die Übersetzung dessen in multimediale Inszenierungen begriffen. Ich wende mich dabei dem Raum sowohl inhaltlich, als auch mit ebensolchen Mitteln zu, indem ich Bildmaterial als architektonische Elemente im Raum betrachte und bewusst mit Dimensionen und Größenverhältnissen spiele. Ich bediene mich dabei in Form jener Mittel, die auch an den jeweiligen Orten zu finden sind, wie Lichtverhältnisse, Klangkulissen und Materialitäten. Somit thematisieren meine Installationen den jeweiligen Charakter eines Ortes, während sie zugleich selber neue Orte ausbilden. 

 
Astrid Busch