Hanns Schimansky

Mittwoch, d. 15.05.2019


Das Gespräch findet in der aktuellen Ausstellung von Hanns Schimansky in der  
Galerie Inga Kondeyne, Carmerstraße 10, 10623 Berlin, statt.


o.T., 2019, Faltung, Tusche, Gouache, 52 x 56 cm



„In den Faltungen, wie andere schon erwähnt haben, transferiert der Künstler eine Zeichnung in eine physische Präsenz, ein tastbares Ding, dessen gefaltete Oberfläche zusammen mit den gezeichneten Formen wirkt. Die Abstände, die die Formen trennen, sind dabei genauso wichtig wie die Formen selber. Und trotzdem ist es wieder einmal unmöglich, eine zugrundeliegende Ordnung in ihrer Platzierung zu erkennen. Das Reich, in dem sie sich befinden, und das sie definieren, ist vollkommen abstrakt. Wir haben eine Welt erlebt, die außerhalb der diskursiven Sprache zugleich unnahbar und intim, zurückhaltend und ausdrucksstark ist. Indem er über den Geltungsbereich der Sprache und ihrer Fähigkeit zu verbalisieren hinausgeht, erzielt Schimansky sehr differenziertes und ganz bestimmtes Sehen und Betrachten. Diese Umstände vermischen unwahrscheinliche Möglichkeiten wie Ehrfurcht und Furcht, Verspieltheit und Verzweiflung, Gemeinschaft und Isolation. Solch starke, fantasievolle Mischungen sind wichtige Bestandteile für die Neubildung unseres täglichen Lebens. Deshalb ist Schimanskys Arbeit so wichtig.“ John Yau, Necessary Drawings, Katalog: Hanns Schimansky La Ligne Claire, S. 69