Mittwoch, 24.03.2021, 20 Uhr
Der Werktalk findet als virtueller Talk auf einer digitalen Plattform statt.
35 mm Film Installation, ohne Ton |
Der konzeptionelle Ansatz von Baranowskys Arbeit liegt im Perspektivwechsel: Die Haltung des stillen Beobachtens von Phänomenen schließt die Handlung des Bauens von Bildwirklichkeiten nicht aus. Baranowsky interpretiert das Medium Video dabei auf besondere Weise. Sie verwendet Video sowohl zur Aufnahme als auch zur Konstruktion von raumzeitlichen Realitäten. Baranowskys Kamera ist weder rein passiv noch nur aktiv. In bestimmten Momenten zeigt sie schlicht, was zu sehen war.
So nutzt sie in manchen Filmen zum Beispiel die aus dem Trickfilm bekannte Technik der Stop-Frame-Animation. Erst nimmt sie Bild für Bild auf, dann reiht sie die Einzelbilder in Filmsequenzen auf. Wenn ein Gegenstand oder die Kamera selbst von Bild zu Bild minimal bewegt wurde, entsteht im Zusammenschnitt der Eindruck, die Dinge oder der Blickwinkel bewegten sich. Die Veränderung der Geschwindigkeit, mit der die Bilder ablaufen, bewirkt in anderen Arbeiten vergleichbare Verschiebungen in der Wahrnehmung.