Clara Brörmann

Mittwoch, 12. Juni 2024 um 17 Uhr.

Das Gespräch findet im Atelier der Künstlerin statt.


Portrait der Künstlerin im Atelier, Foto: Dale Grant

'Die Gemälde von Clara Brörmann sind ästhetische Objekte, die sich dem digitalen Status quo des flüchtigen Bilder-Scrollens widersetzen. Mit ihrer Arbeit beharrt Brörmann auf der medialen Eigenständigkeit der Malerei. Dieser widerständige Moment entspringt unter anderem auch der Körperlichkeit der Bilder, verschiedenen Schichtungen und Erhabenheiten der Öberfläche, die das Ergebnis eines „längeren, komplexen Prozess“ bei der Produktion im Atelier beruhen. In diesem Sinne werden Brörmanns Malereien konkret, weil sie die Arbeit der Malerin für die Betrachtenden sichtbar und teilweise auch nachvollziehbar machen.' 

aus: Kito Nedo, Ausstellungstext TORSO, TickTack Antwerpen, 2022

www.clarabroermann.de

Haleh Redjaian

Donnerstag, 16. Mai 2024, 18 Uhr

Das Gespräch findet im Kunsthaus Dahlem statt.


Haleh Redjaian, Out of place, 2021,
Installationsansicht Isabelle van den Eynde Gallery



Die Grundlage für Redjaian‘s Zeichnungen, Textilarbeiten, Wand- und Rauminstallationen sind meist repetitive Raster, Muster und Netzwerke, die sie überformt und bearbeitet. Zentrales Element ist dabei stets die Linie, die auf dem Papier gezeichnet wird, sich als gespannter Faden räumlich entfaltet oder aber auch nur gedacht werden kann.
In ihren Arbeiten entwickelt Redjaian eine Form der Abstraktion aus unendliche Schichten und Wiederholungen und bietet einen mathematischen Ansatz für die ästhetische Praxis der Zeichnung. Auf diese Weise lenkt sie die Aufmerksamkeit auf jahrhundertealte Traditionen des Ornaments, in denen der Geometrie und der Mathematik ein symbolischer Wert beigemessen wird. 
Ihre textilen Arbeiten gestaltet die Künstlerin häufig auf Teppichen, die sie nach eigenen Entwürfen im Südiran weben lässt. So werden charakteristischen Muster, die eine Region definieren, durch universelle Geometrien ersetzt.
Das handgefertigte Material gibt mit seinen Webmustern bereits Unregelmäßigkeiten vor und bricht die oft strenge Geometrisierung des zugrundeliegenden Entwurfs.
Die Teppiche unterzieht Redjaian einer weiteren Überarbeitung, bringt Strukturen aus Fäden auf oder bedruckt sie. 
Mit ihren Installationen schließlich reagiert Redjaian stets auf den Raum, in welchem sie entstehen, bezieht sich auf Architektur, auf Lichtverhältnisse und Atmosphäre.