Das Gespräch wird auf kommendes Jahr verschoben.
Malerei begreife ich als ein Medium, das sich in seiner Mehrdimensionalität und physischen Präsenz einer digitalen Wiedergabe entzieht, man muss ihr im Original gegenüberstehen um sie wahrzunehmen. Die abstrakten Bilder und ihre geometrischen Formen haben einen eigenen Körper.
Über einen längeren Prozess von Konstruktion und Dekonstruktion entsteht eine vielschichtige und stofflich präsente Malerei: ich konstruiere und verwerfe, übermale oder trage Farbe ab. Dieser schrittweise Arbeitsprozess wird für den Betrachter zugleich sichtbar gemacht: Beschwingte Linien, versetzte Farbflächen und Verläufe von Arbeitsspuren leiten den Blick durch die Bildebenen. Farbe kann unterschiedliche Beschaffenheiten haben und wird auch auf diese Weise eingesetzt: als pastose Ölfarbe aus der Tube, als Strukturmasse, als dünne Lasur und flüchtiges Pigment.
Clara Brörmann, 2022
www.clarabroermann.de