Das Gespräch findet am Mittwoch, den 21. Februar 2024 um 19 Uhr statt.
Nicole Wendel und Jan Burkhard, N)ON SITE BODIES, Kai10, Düsseldorf, 2022, Foto: Finn Brücher |
Nicole Wendel verbindet Performance mit Zeichenkunst. Bewegungen als Zeichnung, Klang als Inter-Resonanz und Abrieb als bleibende Spur des ansonsten ephemeren Geschehens beschäftigen sie seit vielen Jahren. Mit dem Körper als zentrale Schnittstelle ihrer künstlerischen Praxis liegt ein wesentlicher Fokus auf ihrem Atem und auch auf der Praxis des „Deep Listening“. Dieser Begriff wurde von der experimentellen Nachkriegs-Komponistin Pauline Oliveros geprägt, die „Listening as Activism“ praktizierte. Die Aktivierung der Wahrnehmung und daraus resultierend ästhetisches Denken durch eine gezielte somatische Körperpraxis sind wesentliche Grundlagen ihrer crossmedialen Forschung. Welche Informationen lassen sich in Resonanz mit einer Bewegung lesen und hören? Kann der kinetische Raum bewusst geformt und sichtbar gemacht werden? Elementare Formen der Bewegung und die Konzentration auf das räumliche Erleben von Kommunikation, sind Fokusfelder ihrer performativ-zeichnerischen Forschung. Die bei ihren häufig kollaborativen Performances entstehenden zeichnerischen Strukturen, die sieh auch als „emotionale Geometrien“ versteht, bilden dabei körperliche Verlängerungen von Begegnungs- und Bewegungsräumen ab und verhandeln Kommunikation und Zeitphänomene als strukturell sichtbar werdendes Ereignis.